Beschreibung
DurchstanzelementeDE sind V-förmig gebogene gitter- bzw. leiterartige Bewehrungsstreifen, die industriell ähnlich dem Baustahlgitter durch elektrische Widerstandsschweißung hergestellt werden. Die Drähte der Gurte und Sprossen entsprechen der Gruppe B500 der ÖNORM B 4707.
Die Elemente werden in verschiedenen Höhen und Schenkellängen erzeugt und können generell als Durchstanzbewehrung in allen Stahlbetonflächentragwerken eingesetzt werden.
Bei höheren erforderlichen Durchstanzwiderständen werden die DurchstanzelementeDE mit DoppelkopfdübelnDKD kombiniert. Diese bestehen aus geripptem Betonstahl B500, an deren Enden Köpfe aufgestaucht sind. Der Schaftdurchmesser beträgt einheitlich für alle Höhen 10 mm, der Kopfdurchmesser 30 mm.
Die neue DurchstanzbewehrungDE+DKD – DurchstanzelementeDE bzw. die Kombination aus DurchstanzelementenDE und DoppelkopfdübelnDKD – eignet sich besonders als Durchstanzbewehrung im Stützenbereich punktförmig gestützter Platten (Flachdecken).
System und Tragverhalten
Der durchstanzgefährdete Bereich von punktförmig gestützten Platten wird durch die Sprossen der DurchstanzelementeDE sehr engmaschig „vernäht“. Dadurch wird die Aufnahme der großen Querkräfte im Einleitungsbereich durch sehr viele dünne Stäbe ermöglicht und gleichzeitig eine Vergrößerung des Durchstanzbereichs erzwungen. Die Verankerung der Sprossen in der Zug- bzw. Druckzone der Stahlbetonplatte erfolgt durch jeweils zwei Schweißknoten an den Doppelgurten. Über die Doppelgurte erfolgt auch die Krafteinleitung in die Biegezugarmierung über der Stütze. Bei Bedarf erfolgt im stark durchstanzgefährdeten Bereich (etwa 1,5 x d um den Stützenrand) eine Verstärkung der Bewehrung durch den Einsatz von Doppelkopfdübeln. Diese sind auf Höhe der Biegebewehrungslagen durch ihre aufgestauchten Köpfe sehr gut verankert. Die Bemessung der Durchstanzbewehrung erfolgt in Anlehnung an die Normen ÖNORM EN 1992-1-1 und ÖNORM B 1992-1-1. Geringfügige Abweichungen des Bemessungskonzepts können der Technischen Richtlinie entnommen werden.
Durchstanzwiderstand für DE mit K ≤ 1.65
Die Ausführung ausschließlich mit Durchstanzelementen kommt zur Anwendung, wenn die Erhöhung des Durchstanzwiderstandes einer unbewehrten Flachdecke VRd,c um max. 65 % (Kmax = 1,65) ausreichend ist. In diesem Fall ist für die Ermittlung der erforderlichen Querschnittsfläche asw,erf die Berechnung der inneren Bewehrungsreihen (etwa 1,5 x d um den Stützenrand) maßgebend. Die Querschnittsfläche asw,erf wird in diesem Bereich gemäß ÖNORM B 1992-1-1 um 60 % erhöht.
Durchstanzwiderstand für DE+DKD mit 1.65 < K ≤ 1.96
Erfordern die Einwirkungen einen höheren Tragwiderstand (K > 1,65), finden DurchstanzelementeDE in Kombination mit DoppelkopfdübelnDKD ihre Anwendung. Die Bemessung der DurchstanzelementeDE erfolgt ohne 60%ige Erhöhung der Querschnittsfläche und ist somit für die Auslegung der Elemente außerhalb des Rundschnittes im Abstand von 1,5 x d vom Stützenrand gültig. Die Abdeckung der erforderlichen Bewehrung für die inneren Bewehrungsreihen asw,erf gemäß ÖNORM B 1992-1-1 erfolgt durch den Einsatz von Doppelkopfdübeln. Je nach Erfordernis könnte ein Anteil dieser Bewehrung auch in Form von DurchstanzelementenDE ausgeführt werden.
Verlegung Durchstanzelement (K ≤ 1.65)
Durchstanzelemente DE werden zwischen den unteren und oberen Lagen der Biegebewehrung verlegt und dienen damit gleichzeitig als Abstandhalter. Im Allgemeinen werden zumindest acht Elemente mit einem jeweiligen Öffnungswinkel von 22,5° rotationssymmetrisch im Stützenkopfbereich angeordnet. Abhängig von der Plattendicke wird der Typ des Durchstanzelements DE gewählt. Bei einfacher Anordnung ist der Außendurchmesser des auf diese Weise gebildeten „Querkraftsterns“ durch die Schenkellänge des Einzelelements definiert.
Bei zweireihiger rotationssymmetrischer Anordnung kann durch Ineinanderstecken von Durchstanzelementen DE eine Vergrößerung der Querschnittsfläche der Durchstanzbewehrung erzielt werden. Durch Auseinander ziehen der beiden Reihen kann aber auch eine Vergrößerung des äußeren Rundschnittes bewirkt werden.
Zusätzliche Verlegung von Doppelkopfdübel (1.65 < K ≤ 1.96)
Bei 1,65 < K ≤ 1,96 sind zusätzlich zu den Durchstanzelementen DE DoppelkopfdübelDKD erforderlich. Die DoppelkopfdübelDKD werden nach der Fertigstellung des Bewehrungskorbes in Form von Doppelkopfdübel-Paaren (siehe Abb. 8) von oben in die Platte gesteckt. Die Oberkante des Dübelkopfes schließt mit der Außenkante der obersten Bewehrungslage ab. Um die Lagesicherheit der Dübel beim Betonierenvorgang zu gewähren, müssen diese an die Biegebewehrung angerödelt werden. Die Anzahl der DoppelkopfdübelDKD ist unabhängig von der Anzahl der DurchstanzelementeDE.
Typenprogramm
Das Typenprogramm der DurchstanzelementeDE umfasst einen Höhenbereich von 100 bis 320 mm. Damit kann die Tragfähigkeit von Bauteilen mit Höhen von 200 bis max. 450 mm gesteigert werden.
Das Typenprogramm der DoppelkopfdübelDKD umfasst einen Höhenbereich von 140 bis 360 mm. Die Typen erlauben, in Analogie zu den DurchstanzelementenDE, eine Verwendung in Bauteilen mit Dicken von 200 bis max. 450 mm.